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Im Poker um Frieden hält Selenskyj jetzt ein Ass

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Ein Satz von US-Außenminister Marco Rubio (53) spricht Bände: Nach der Einigung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über eine 30-tägige Feuerpause sagt er, der Ball liege nun im Feld der Russen – als ginge es nicht um einen tödlichen Krieg, sondern um American Football. Trump hat die Ukraine zum Spielball der Großmächte gemacht. Nun versucht sich Selenskyj an dem Kunststück, dem eigenen Land durch ein brutales Match zu helfen, ohne plötzlich selbst ausgewechselt zu werden. Und das ist schwer genug. Denn der US-Präsident mag ihn nicht. Lesen Sie auch US-Strategie zur Waffenruhe : Trump setzt Putin brutal unter Druck Jetzt liegt der Ball bei Wladimir Putin. Und der Kreml-Diktator gerät unter Druck! Ukraine-Insider verraten ihre Taktik: „Trump muss erkennen, dass Putin das Problem ist“ Paul Ronzheimer analysiert die Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine. Vor laufenden Kameras musste sich Selenskyj von Donald Trump (78) demütigen lassen. Kaum eine Woche später gibt er grünes Licht für ein Waffenstillstands-Angebot an Russland. Eine reine Verzweiflungstat, damit der erratische US-Präsident den Stopp der Waffenhilfe rückgängig macht? Der Kiewer Journalist Denis Trubetskoy glaubt, dass mehr dahinter steckt. ▶︎ Trubetskoy zu BILD: „Man kann unendlich lange über einen Waffenstillstand mit den Amerikanern diskutieren. Ohne Russland hat das überhaupt keinen praktischen Effekt.“ Ziel sei letztlich gewesen, Trump die maximale Friedensbereitschaft zu demonstrieren. Denis Trubetskoy (32) lebt in Kiew und erklärt deutschen Medien seit 2022 den Krieg in der Ukraine Foto: Privat Selenskyj agiere gegenüber Trumps Friedensinitiative pragmatisch: „Jeder Waffenstillstand mit Russland ist zwar gefährlich, damit hat die Ukraine in den letzten elf Jahren reichlich Erfahrung gemacht. Die Realität ist aber auch: Es ist die Ukraine, die tagtäglich viel stärker unter diesem Krieg leidet – nicht Russland.“ Putins Zustimmung ist unwahrscheinlich Dass sich Putin bedingunglos auf eine 30-tägige Feuerpause einlässt, hält Trubetskoy für ausgeschlossen. Auch Militärexperten sehen derzeit keinerlei Hinweise darauf – aus einem einfachen Grund: Es läuft gut für die russische Armee. In Kursk sind die Ukrainer auf dem Rückzug. Gut möglich, dass sie sich bald komplett vom russischen Territorium zurückziehen. Foto: Leah Millis/REUTERS Und dann? Der Militärexperte Nico Lange (49) hält es für möglich, dass „Russland über die Grenze in Richtung Sumy angreift oder Truppen in den südlichen Donbass verlegt“. Kreml-Herrscher Wladimir Putin (72) dürfte in dieser Lage kein Interesse daran haben, dass die Ukraine in 30 Tagen neue Waffen beschaffen, die Truppen versorgen und seine Verteidigungslinien verstärken kann. An dieser Stelle findest du Inhalte aus Twitter Um mit Inhalten aus Twitter und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung. soziale Netzwerke aktivieren Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist Ihre jederzeit widerrufliche Einwilligung (über Widerruf Tracking am Seitenende) zur Verarbeitung personenbezogener Daten nötig. Dabei können Daten in Drittländer wie die USA übermittelt werden (Art. 49 Abs. 1 lit. a DSGVO). Mit dem Umschalten auf „an“ stimmen Sie zu. Weitere Infos finden Sie hier. ▶︎ Dennoch hält Selenskyj im Machtpoker um Frieden jetzt ein Ass in der Hand. Denn Putin wird sich verpflichtet fühlen, „Verhandlungen zu imitieren“, sagt Trubetskoy – und versuchen, sich den Anschein einer Bereitschaft zur Lösung des Konflikts zu geben. Verweigert er sich, drohen neue Sanktionen und Zölle der Vereinigten Staaten. Das verkleinere seinen Spielraum. Und Selenskyj nimmt allen Kritikern den Wind aus den Segeln, die behaupten, er wolle eigentlich keinen Frieden. Auch Trump hat sich damit des eigenen Arguments beraubt, dem Land die Hilfen zu kappen – und sie inzwischen wieder aufgenommen. „Realistisches Maximum erreicht“, meint Trubetskoy.

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